Abseits der großen Boulevards verbirgt Paris ein faszinierendes Netzwerk historischer Passagen - überdachte Einkaufsgalerien aus dem 19. Jahrhundert. Diese architektonischen Juwelen bieten eine Zeitreise in die Blütezeit der Pariser Flaneure und einen charmanten Kontrast zum hektischen Großstadtleben. Entdecke mit uns diese versteckten Welten voller Geschichte, Charme und einzigartiger Boutiquen.
Galerie Vivienne: Eleganz und Zeitlosigkeit
Die Galerie Vivienne, erbaut 1823, gilt als eine der schönsten Passagen von Paris. Mit ihrem prächtigen Mosaikboden, den neoklassizistischen Fresken und dem imposanten Glasdach ist sie ein wahres architektonisches Meisterwerk.
Hier findest du exquisite Buchhandlungen, Vintage-Modegeschäfte und elegante Teesalons. Ein Highlight ist der historische Weinkeller Legrand Filles et Fils, der seit 1880 feine Weine und Spirituosen anbietet.
Passage des Panoramas: Älteste überdachte Passage
Die 1799 eröffnete Passage des Panoramas ist die älteste überdachte Einkaufspassage von Paris. Benannt nach den Panoramabildern, die hier einst ausgestellt wurden, beherbergt sie heute eine eklektische Mischung aus Restaurants, Briefmarkenläden und Vintage-Boutiquen.
Besonders sehenswert ist das Restaurant Racines, das für seine exzellente Weinauswahl bekannt ist, sowie die historische Gravurwerkstatt Stern, die seit 1834 besteht.
Passage Jouffroy: Wachsfiguren und Hotelpracht
Die 1847 eröffnete Passage Jouffroy besticht durch ihre schmiedeeisernen Verzierungen und das gewölbte Glasdach. Hier findest du eine bunte Mischung aus Kuriositätenläden, Spielzeuggeschäften und Antiquariaten.
Ein Highlight ist das Musée Grévin, das berühmte Wachsfigurenkabinett von Paris. Übernachten kannst du im charmanten Hôtel Chopin, einem der wenigen erhaltenen Passagenhotels aus dem 19. Jahrhundert.
Passage Brady: Klein-Indien in Paris
Die Passage Brady, auch als "Klein-Indien" bekannt, entführt dich in eine exotische Welt voller Farben und Düfte. In dieser 1828 erbauten Passage reihen sich indische Restaurants, Gewürzläden und Stoffgeschäfte aneinander.
Hier findest du authentische indische Küche, traditionelle Saris und eine Vielzahl exotischer Gewürze. Ein Besuch ist wie eine Kurzreise nach Südasien mitten in Paris.
Galerie Véro-Dodat: Neoklassizistische Pracht
Die 1826 eröffnete Galerie Véro-Dodat beeindruckt mit ihrer neoklassizistischen Architektur und den original erhaltenen Schaufenstern. Die schwarz-weiß gefliesten Böden und die kunstvollen Deckenmalereien schaffen eine elegante Atmosphäre.
Heute beherbergt die Passage exklusive Boutiquen, Antiquitätengeschäfte und Kunstgalerien. Ein Highlight ist der Schuhladen von Christian Louboutin, der hier seinen ersten Shop eröffnete.
Passage du Grand Cerf: Höchste Passage von Paris
Mit einer Höhe von 12 Metern ist die Passage du Grand Cerf die höchste überdachte Passage von Paris. Das lichtdurchflutete Glasdach und die gusseisernen Balkone schaffen eine beeindruckende Raumatmosphäre.
In dieser 1825 erbauten Passage findest du heute eine Mischung aus Designerboutiquen, Kunsthandwerksläden und trendigen Cafés. Besonders sehenswert ist der Vintage-Schmuckladen "Rickshaw", der in einem ehemaligen Aufzugschacht untergebracht ist.
Tipps für deinen Passagen-Rundgang:
- Die meisten Passagen befinden sich im 2. und 9. Arrondissement. Ein Spaziergang von der Galerie Vivienne bis zur Passage Jouffroy führt dich durch die schönsten Exemplare.
- Viele Läden in den Passagen haben traditionelle Öffnungszeiten. Komm am besten vormittags oder frühen Nachmittag, um alle Geschäfte geöffnet vorzufinden.
- Nimm dir Zeit zum Flanieren. Die Passagen laden zum Entdecken ein - oft verbergen sich die interessantesten Läden in Seitengängen oder im ersten Stock.
- Achte auf die architektonischen Details. Jede Passage hat ihren eigenen Charakter, von kunstvollen Bodenmosaiken bis zu versteckten Skulpturen.
- Die Passagen sind auch bei Regenwetter ein perfektes Ausflugsziel. Das Glasdach bietet Schutz, während du die Stadt erkundest.
